Für Bürger*innenbeteiligung
Demokratie lebt durch die einzelnen Stimmen der Bürgerinnen und Bürger. In den letzten Jahren hat die Stadt bereits zu verschiedenen Themen wie dem Messdie oder dem Arbeitskreis Radverkehr Beteiligung organisiert. Dies soll fortgeführt werden – besonders in der Kernstadt – um mehreren und vielfältigeren Stimmen Gehör zu verschaffen. Zukünfitg zum Beispiel bei Projekten wie der Umgestaltung des Rosengartens. Möglich wird dies durch Zufallsbürger*innen, Zielgruppenbeteiligung, Stadtteilkonferenzen und Einwohner*innenversammlungen. Die gesellschaftliche und politische Teilhabe kann so vor Ort verbessert werden.
Für nachhaltige Mobilität
Zu der Verkehrswende gehört ein intakter ÖPNV. Dafür müssen die Umsteigezeiten am Rathaus verkürzt und die Preise attraktiver werden. Möglich machen soll das die Zusammenführung der Linien K1 und K3 zur „Ringbuslinie“. Nach dem Offenburger Vorbild soll auch der 1-er eingeführt werden. Ebenfalls muss der Ausbau des Carsharings und der Leihfahrräder – auch in den Ortschaften – vorangetrieben werden. Wir setzen weiterhin auf den On-Demand-Shuttle-Verkehr am Abend in den Ortschaften als Ergänzung. An sinnvollen Stellen soll Tempo 30 angeordnet werden. Zur Sicherheit der Fußgänger*innen und der anderen Verkehrsteilnehmenden sind auch Bodenschwellen einsetzbar. Wir drängen darauf, die Lücken für einen 30 Minuten Takt des Zugverkehrs zu schließen. Auch die Radfahrenden brauchen sichere (abschließbare) Abstellplätze für das Fahrrad und für die Sicherheit weitere Fahrradstraßen.
Für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Es gibt viele Themen die den gemeinsamen Lebensraum berühren: Gemeinsam Sozial- und Stadtplanung, gemischte Bürger*innenbeteiligung oder der unkomplizierte Zugang zu Gesundheitseinrichtungen. Die komplementäre wechselseitige Unterstützung der Rettungsdienste stellt eine zusätzliche Säule unserer Notfallversorgung da. Der Abbau von Hindernissen muss in diesem Bereich weiter vorangetrieben werden. Ganze elf europäische Institutionen haben ihren Sitz in unserer Stadt, darunter auch der Eurodistrikt Straßburg/Ortenau. Kehler Jugendliche können in Kehl und ganz Straßburg kostenlos mit der Tram fahren. Das wollen wir unbedingt beibehalten. Unsere Unterstützung hat das erst kürzlich eröffnete KaleidosCOOP – ein Ort für rheinüberschreitende Zusammenarbeit. Wir wollen prüfen, ob ähnliche Initiativen auf Kehler Seite realisiert werden können.
Für ein gesundes Kehl
Die gesundheitliche Versorgung vor Ort zu stärken und zukunftssicher zu gestalten ist eine unserer größten Herausforderungen. Haus- und Fachärtz* innenmangel bei der Pflege sowie die ambulante medizinische Versorgung zeigen zunehmende Lücken – besonders für chronisch und mehrfach kranke Menschen. Dafür müssen Primärversorgungszentren unter einem Dach eingerichtet werden. Es gilt eine ambulante Notfallversorgung von 6:00-22:00 Uhr an sechs Tagen der Woche sicherzustellen. Für eine niederschwellige Gesundheitsversorgung befürworten wir Gesundheitskioske in den Ortschaften. Wir fordern, dass das Kehler Krankenhaus nach der Schließung zu einem multiprofessionellen Gesundheitszentrum ausgebaut wird.
Für die Jugend
Durch ein eigenes Budget und Vertreter*innen soll der Jugendgemeinderat weiter gestärkt werden. So können die Jugendlichen als beratende Stimme an den Gemeinderatsitzungen Teil- und Einfluss nehmen. Es braucht ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten wie Jugendtreffs und Jugendhäuser. Die Jugendzentren in den Ortschaften und das Haus der Jugend brauchen eine angemessene finanzielle Ausstattung. Es braucht aber auch dringend Aufenthaltsmöglichkeiten – sowohl indoor als auch outdoor – an zentralen Orten ohne Konsumzwang. Wünschenswert sind zudem legale Graffitiflächen als Raum für Subkulturen. Wir wollen die Schulsozialarbeit an Kehler Schulen ausbauen. Da die Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort für jugendliche ist, ist ein guter Baulicher zustand wichtig. Daher werden wir uns auch für die Umgestaltung von Schulhöfen stark machen.
Für eine attraktive (Innen-)Stadt
Zu einem attraktiven Kehl gehört ein breitgefächertes Angebot an Geschäften, Gaststätten und Cafes. Auch wir beobachten die vielzähligen Schließungen. Dieser negativen Entwicklung sollen durch die Aufwertung der Fußgängerzone und der Ortskerne entgegengewirkt werden. In Kehl kommt dabei die besondere Problematik des Glückspiels hinzu. Um diesen Entwicklungen entgegenzusteuern soll eine Stadtentwicklungsgesellschaft gegründet werden mit dem Ziel, Veränderungsprozesse aktiv mitzugestalten und um Ladenflächen aufzukaufen. Durch Bieter*innenverfahren soll dann künftig das Beste Konzept Einzug erhalten. Auch können diese Flächen für Pop-Up-Stores genutzt werden und zur Zwischennutzung angeboten werden. Die Aufenthaltsqualität soll durch Bänke und neue Trinkwasserbrunnen erhöht werden. Ebenfalls gehört die Eröffnung des Kombibads, preiswertige Kulturveranstaltungen, ein Museumskonzept und die Mediathek besser auszustatten dazu.
Für eine nachhaltige Stadtentwicklung
Wir unterstützen die Pläne, gemeinsam mit Straßburg, ein Wärmenetz zu schaffen. Wo auch immer möglich soll das Stadtschwammprinzip konsequent umgesetzt werden. Rechtswidrig angelegte Schottergärten müssen zurückgebaut werden. Kehl soll Fair-Trade Town werden! Dafür wollen wir kommunale Beschaffungen sozial-ökologisch und fair ausstatten, denn wir wollen regionale und nachhaltige Produkte. Das Repair-Cafe leistet wichtige Arbeit durch Reparatur. Durch die erhöhte Nutzungsdauer schonen wir Ressourcen. Diesem sollen dauerhafte Räumlichkeiten – mit Weiterentwicklung zum FabLab – zur Verfügung gestellt werden. Bäume müssen erhalten werden statt zu fallen. In Zeiten der Klimakrise muss bei Neubauprojekten muss vermehrt Grünfläche und Bäume in die Planung miteinbezogen werden.
Für ausreichend Kindergartenplätze
Zu einer familienfreundlichen Stadt gehören ausreichend Kitaplätze und Nachmittagsbetreuungsangebot. Hierbei ist eine erstklassige Betreuung besonders wichtig. Die Stadt Kehl muss auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch gut vorbereitet sein und entsprechende Mittel bereitstellen. Die größte Hürde ist hierbei der Fachkräftemangel. Durch möglichst attraktive Rahmenbedingungen in der Stadt soll diesem entgegengewirkt werden. Um ein vielfältiges Ganztagesangebot zu schaffen, sollen Schulen und außerschulische Partner wie die Musikschulen und Sportvereine miteinander vernetz werden.
Für bezahlbaren Wohnraum
Kehl wächst, denn unsere Stadt ist für viele Menschen attraktiv. Um mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, muss die Städtische Wohnbau mit mehr Eigenkapital ausgestattet werden. Durch aufstocken von Bestandsgebäuden, höhergeschossigen Bauen und behutsamer Nachverdichtung kann die Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen befriedigen, ohne weiter in die Fläche gehen zu müssen. Bei der Schaffung von Wohnraum soll den Eigentümer*innen die Möglichkeit geboten werden, einen Vermietungs- und gegebenenfalls auch Renovierungsservice über die Stadt und die Städtische Wohnbaugesellschaft in Anspruch zu nehmen um so Leerstände zu reduzieren.
Für ein weltoffenes und vielfältiges Kehl
In Kehl leben Menschen aus mehr als 120 Nationen. Das ist eine große Bereicherung für unsere Stadt: Kehl ist weltoffen, bunt und tolerant. Ob Terror und Krieg oder politische Verfolgung: Wir verstehen Kehl als sicheren Hafen für Menschen auf der Flucht. Integration ist eine Gesellschaftsaufgabe. Wir Grüne stehen für eine offene und vielfältige Gesellschaft, in der alle selbstbestimmt und diskriminierungsfrei leben können. Deshalb kämpfe ich für volle Gleichstellung. Freiheit, Respekt und Akzeptanz für alle Menschen. Rechtsextremismus, Queer-, Ausländer- und Frauenfeindlichkeit hat bei uns keinen Platz!
Für erneuerbare Energien
Wärmenetze, die von erneuerbaren Energien und industrieller Abwärme gespeist werden, bilden das Rückgrat einer Klimaneutralen Versorgung unserer Stadt. Diese Abwärme müssen wir nutzen! Die BürgerEnergiegenossenschaft Kehl wollen soll stärker unterstützt werden. Es sollen mehr städtische Dachflächen für Projekte mit der Genossenschaft bereitstellt werden. Die Förderung von Balkonsolar-Anlagen wollen wir in Städtische Förderprogramme integrieren und so attraktiver für alle machen.
Für sozialen Zusammenhalt
Eine gesunde Gesellschaft lebt davon, dass sich alle Generationen untereinander begegnen, austauschen und ihr direktes Umfeld mitgestalten. Viele Probleme unserer Stadt lassen sich auf soziale Fragen zurückführen. Deshalb soll die Stadt in sinnvolle Quatiere einteilen und einen Quatiersbeirat einsetzen, um Gruppen anzusprechen, welche noch immer unterrepräsentiert sind. Auch wollen wir darauf hinwirken, dass Barrieren keine Hindernisse mehr sind, um am Gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Finanzierung von Frauenhäusern und Frauenberatung muss sichergestellt sein, um Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. Der Sozialpass ist eine erste richitge Antwort auf Kinder-und Altersarmut. Um Periodenarmut zu vermeiden, setze ich mich für kostenlose Menstruationsprodukte in öffentlichen Einrichtungen ein.